Historie

Aus der Geschichte des TSV 1920 e.V. Kuhardt
Anlässlich zu “75 Jahre Handball”

In der Zeit nach der Jahrhundertwende wurden viele Turn- u. Sportvereine gegründet, allein acht Vereine in der näheren Umgebung wurden 1920 aus der Taufe gehoben. So wurde auch auf Anregungen und Vorgesprächen mit damaligen Vorstandsmitgliedern des Turnverein Hördt, am 1. Juli 1920 im Gasthaus „Zur Pfalz“ der Turnverein Kuhardt gegründet und 89 Personen haben sich auf Anhieb in die Mitgliederliste eingetragen. Als 1. Vorsitzender wurde Friedrich Götz I und als Sportlokal wurde das Gasthaus „Zum Lamm“ gewählt.

1923 wurde eine Vereinsfahne angeschafft und in Verbindung mit einem größeren Turn- u. Sportfest wurde die Fahne eingeweiht, die Patenschaft übernahm unser Nachbarverein, der Turnverein Hördt, dieser war bereits 1904 gegründet worden.
1925 brach unter dem Vorsitzenden Karl Hamburger eine neue Epoche an. Wie bei anderen Turnvereinen der näheren und weiteren Umgebung fand auch in Kuhardt das Handballspiel seinen Einzug. Als Überbringer dieser jungen Sportart kann Thomas Willy bezeichnet werden. Das Spiel fand gefallen und die Anhängerschar wuchs schnell. In der sogenannten „Hohl“ wurde von der Gemeinde ein Gelände zur Verfügung gestellt. Mit viel Fleiß und Arbeitseinsatz wurde ein kleiner Sportplatz in der Größe von ca. 45×55 Meter angelegt und es wurden die ersten Freundschaftsspiele ausgetragen.

Im Jahr 1927 nahm zum 1. Mal eine aktive Mannschaft an den Pflichtspielen in der C-Klasse des „Speyergau“ teil. Bereits 1928 unter Vorsitz des neuen 1. Vorsitzenden Friedrich Götz II wurde eine Sportplatzvergrößerung auf ca. 55 Meter Beite und 80 Meter Länge vorgenommen. Im 2. Spieljahr wurde bereits der 2. Platz erreicht, der dann zum Aufstieg in die B-Klasse berechtigte. Nach weiteren Meisterschaften in der B- und A-Klasse spielte die Kuhardter Mannschaft ab dem Spieljahr 1931/32 in der sogenannten „Meisterklasse“ die höchste im Speyergau, innerhalb des „Deutschen Turnerbundes“. In der Zeit von 1933-1939 spielte die Kuhardter Handballmannschaft in der bereits erwähnten „Meisterklasse“, die Anhand der damaligen Gegner, mit der heutigen Oberliga Pfalz vergleichbar ist.
In dieser Zeit spielte zwar Handball die 1. Geige im Verein, aber Turnen und Leichtathletik wurden nicht vernachlässigt, wie Urkunden und Unterlagen zeigen. Leider kamen durch den 2. Weltkrieg viele, ja fast alle sportlichen Aktivitäten zum erliegen. Soweit die 1. Epoche um den Kuhardter Turnverein und den Handball.

Gegen Kriegsende wurden die 1930 angeschaffte stark beschädigte Turn- u. Übungshalle abgerissen und die Steine wurden für Behelfswohnungen verwendet. Unter dem alten 1. Vorsitzenden Friedrich Götz II, der 29 Jahre den Verein führte, wurde der Turnverein wiedergegründet. Handballspiele waren Anfangs verboten und mußten von den Besatzungsbehörden genehmigt werden.
Im Jahr 1947  wurde der Sportplatz nochmals verlängert und der Turnverein wurde auf die heutige Namensgebung umgestellt. 1949/50 wurden die 1. offiziellen Handballrundenspiele auf Kreis- u. Verbandsebene genehmigt und durchgeführt.
Die Kuhardter Mannschaft wurde 1950/51 Meister und stieg in die „Landesliga Süd“ auf. 1953/54 wurden die Klassen neu eingeteilt, nun spielte unsere 1. Mannschaft bis 1959/60 in der Bezirksliga. Erwähnenswert und damals toll, war 1953 die Pfalzmeisterschaft in der C-Jugend, betreut von Willi Pfadt. 1959/60 wurde die 1. Mannschaft Meister in der Bezirksliga und war Aufsteiger zur Verbandsliga, 1968 kam es zum Abstieg bis in die Kreisklasse, Unstimmigkeiten in der Mannschaft und im Verein dürften für diese Misere Schuld gewesen sein. Mit dem immer stärker werdenden Kleinfeld- u. Hallenhandballspiel nahm das Großfeldspiel immer mehr ab. Beim TSV Kuhardt wurde im Jahr 1974 die letzte Runde Großfeldhandball gespielt.

Einen weiteren Vereinsabschnitt ist das Kleinfeld- bzw. Hallenhandballspiel das auf einer Fläche von 40×22 Meter ausgetragen wird. Dieses Spiel das aus Skandinavien über Osteuropa zu uns kam, fand nur zögerlich Aufnahme, denn es fehlten die entsprechenden Räumlichkeiten und Hallen.
Bei uns in Kuhardt wurde Anfänglich im Hof des Gasthauses „Zum Lamm“ und später in der Ziegelei trainiert. Die ersten Spielrunden wurden im Winterhalbjahr 1955/56 in Haßloch und Landau durchgeführt. 1957/58 wurde unsere 1. Mannschaft Staffelsieger der Kreisklasse und der Aufstieg in die Bezirksliga war geschafft. In den Jahren zwischen 1960 und 1970 ging es, bedingt durch Unbeständigkeit und sich stark veränderten Mannschaftszusammensetzungen, noch zweimal rauf und runter. Aber die unregelmäßigen Trainingsabläufe in den Hallen von Speyer, Bad Bergzabern und Germersheim taten ihr nötiges dazu. Auch muß man bedenken, daß im Sommer noch Großfeldhandball gespielt wurde.
Auch in den Jahren zwischen 1970 und 1980 war es nicht viel anders, Kuhardt war und blieb ein mittelmäßiger Gegner, denn es fehlten Trainings- u. Übungsmöglichkeiten und das Spielen sowie die Umgebungen in den Hallen in Bellheim, Germersheim und Kandel tat ihr übriges dazu.

Im Jahr 1977 wurde auch in Kuhardt der Frauenhandball eingeführt, es begann mit einer weiblichen B- u. A-Jugend, sodaß wir in den Jahren von 1978 mit durchschnittlich zwölf TSV-Mannschaften an den Rundenspielen teilnahmen. Stellvertretend für die vielen Trainer, Betreuer und Verantwortlichen von damals, sollen Horst Wettstein, Hermann Geiger, Alfred Bentz, Arnold Lösch, Ottfried Ochsenreither und Dietmar Götz für ihre Verdienste um den Handball genannt werden.
Damals schon wurden Überlegungen angestellt um den Bau einer eigenen Sporthalle in Kuhardt zu realisieren. Nach vielen Überlegungen und Vorarbeiten von Ottfried Ochsenreither, kam es Ende 1978 zur Einreichung der Unterlagen zum Bau einer Sporthalle in Kuhardt.

Im März 1979 kam die schriftliche Bestätigung, daß die Halle genehmigt ist. Dieses Bauvorhaben wurde vom Land Rheinland Pfalz, dem Landkreis Germersheim, der Verbandsgemeinde Rülzheim und vor allem und im großen Maße von der Gemeinde Kuhardt bezuschußt.
Nach dem am 5. Mai 1979 der 1. Spatenstich erfolgte und nach enormen Arbeitsleistungen der Firmen Hermann Wolf und Edgar Lösch, konnte bereits am 5. August 1979 die Grundsteinlegung erfolgen. Bis zum Jahresende 1979 waren von ca. 100 freiwilligen Helfern schon 2300 Arbeitsstunden geleistet worden. Trotz schlechtem Winterwetter machte der Hallenbau stetig Fortschritte. Am 8. August 1980, am Vortag zur Fest- u. Einweihungswoche, haben 208 freiwillige Helfer, es waren Jugendliche, Frauen und Männer des TSV und der Gemeinde Kuhardt ca. 10500 Arbeitsstunden erbracht, hierbei waren Ottfried Ochsenreither mit ca. 1300 und Dietmar Götz mit ca. 950 Stunden die Spitzenhelfer. Spätere Nachrechnungen durch Fachleute haben auf Grund der Eigenleistung-Arbeiten, die Stundenzahl auf ca. 16000 Stunden hochgerechnet, eine Leistung die es wohl nie mehr geben wird.
Am 16. August 1980 wurde dann mit einem Festakt mit viel Prominenz die „Rheinberghalle“ eingeweiht. Am Abend folgte dann das Jubiläumsgastspiel TV Großwaldstadt (mehrmaliger Deutscher Meister) gegen die Auswahl des PfHV. In der Zeit ab 1980/81, dem 1. Spieljahr in der neu erstellten Rheinberghalle spielten zwölf TSV-Mannschaften, die 1.Männermannschaft spielte in der Bezirksliga.

1981/82 zu dieser Runde konnte der Pfalz-Auswahlspieler Norbert Sauer aus Wörth verpflichtet werden und mit der jungen begeisterungsfähigen Mannschaft wurde die Meisterschaft erkämpft. Die großen Pokal-Erfolge die erst gegen Ex-Bundesligisten TV Steinheim endete und das ca. 1000 Zuschauer erlebten, dürfte noch in guter Erinnerung sein. Von zwölf TSV-Mannschaften erkämpften sich damals fünf den 1. Tabellenplatz. Hinzu schaffte die Damenmannschaft in der Sommer-Kleinfeldrunde unter Trainer und Betreuer Horst Wettstein den Aufstieg in die Verbandsliga.
1982/83 der Trend bei den Männern hielt an, Meisterschaft in der Verbandsliga und Aufstieg in die Oberliga. 1983/84 die 1.Männermannschaft erspielt in der Oberliga den 8. Tabellenplatz. Drei TSV- Jugendmannschaften spielen in den Pfalzligen. 1984/85 Nach Neuformierung der 1. Mannschaft, (fast die Hälfte der Mannschaft und der Trainer Norbert Sauer hörten auf), konnte das neue Team die Liga nicht halten. Es kam zum Abstieg bis in die Bezirksliga zurück. Die Frauen schafften die Meisterschaft in der Bezirksliga und den Aufstieg in die Verbandsliga.

1986/87 zu diesem Spieljahr konnte Richard Schüle aus Haßloch verpflichtet werden. Er und weitere neue Spieler schafften in drei Jahren, drei Meisterschaften und drei Aufstiege bis zur Regionalliga Südwest, Gruppe Süd. 1989/90 die Regionalliga ist für unsere junge Mannschaft zu schwer, es gab viele knappe Ergebnisse zu unseren Ungunsten in der Vorrunde, trotz einer guten Rückrunde, fehlte am Schluß ein Tor zum Nichtabstieg und zwar im letzten Spiel daß 21:22 für den TV Spiesen endete.
1990/91 zu dieser Spielrunde nun wieder in der Oberliga Pfalz hat sich die Mannschaft grundlegend geändert, denn als Abgänge sind zu verzeichnen: Richard Schüle als Trainer, Volker Pfadt, Markus Hellmann, Mathis Kirchner, Oliver Fedtke, Daniel Weber und Frank Gutting, fast eine komplette Mannschaft. Sandor Tenke der vor zwei Jahren zu uns kam wird nun Spielertrainer. Neu in den Kader der 1. Mannschaft kommen Hartmut Hörning und Ralf Schmitt, sowie eigene Nachwuchsspieler.
Die Runde lief gut ab und am Rundenende wurde ein 2. Tabellenplatz in der Oberliga erreicht. So ging es weiter bis zum Spieljahr 1994/95. Sandor Tenke wurde als Spielertrainer verabschiedet, es kam der Trainer Alfred Kretzler mit ihm kamen Spieler wie Thomas Wittemund und Matthias Hilden. Peter Geiger, Patrick Horn und Volker Pfadt kamen wieder zurück. Auf die vielen Pokalerfolge die in dieser Zeit erzielt wurden möchte ich hier hinweisen, wie z.B. der Sieg in der 1. DHB-Runde in Lennep. Kuhardt war mit zwei Bussen angereist. In der Spielrunde konnte wieder ein 2. Tabellenplatz erreicht werden.

Ab 1995/96 war Andreas Schlipf unser neuer Spielertrainer. Mit ihm kam eine weitere sportliche Steigerung in die Mannschaft und in den Verein. Es wurde nämlich der 1. Platz in der Oberliga erreicht, was zum Aufstieg in die Regionalliga Südwest, Gruppe Süd zur Folge hatte.
Auch die anderen TSV-Mannschaften warteten mit erfreulichen Tabellenplätzen auf. 1996/97 Mit elf Mannschaften geht der TSV in die neue Spielrunde. Nahmhafte Gegner unserer Mannschaft waren Z.B. TuS Wörrstadt, HG Saarlouis, SF Budenheim sowie Pfalzmannschaften wie TuS Landstuhl, TSG Haßloch und TV Hochdorf. In der Regionalliga lief es für unsere 1. Mannschaft recht gut und am Rundenende wurde mit 26:26 Punkten ein 7. Tabellenplatz erreicht.
In der Pokalrunde waren in diesem Jahr nur Siege zu verzeichnen und das Endspiel konnte in Haßloch, gegen Hochdorf mit 22:21 Toren gewonnen werden. Der neue Pfalzpokal und 1000 DM konnte unsere Mannschaft mit nach Hause nehmen. Rainer Gundermann Abteilungsleiter im Handball, Trainer und Betreuer der Frauenmannschaft schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga, ein sehr erfreuliches Ereignis.

Die Saison 1997/98 bringt das Ende der zweigleisigen Regionalliga Südwest. Hessen, Rheinhessen, Saarländer, Thüringer und Pfälzer kommen danach in eine Liga. Kuhardt hat mit Bernd Dinges einen neuen Trainer. Spieler wie Stefan Haap, Vesil Beserevic und Heiko Probst sind neu in der Mannschaft. Die neue Runde lief gut an und nach fünf Spielen war der 2. Tabellenplatz erreicht.
Nach vielen knappen Spielergebnissen kam die Mannschaft zum Saisonende auf den 7. Tabellenplatz und es kam zu Relegationsspielen zur einteiligen Regionalliga gegen den TuSpo Obernburg. Trainer Bernd Dinges war zwischenzeitlich entlassen worden.

Als Interimstrainer sprang Volker Pfadt ein und das Spiel gegen Obernburg wurde mit 22:16 in Rülzheim gewonnen. Um den Aufstieg zur „einteiligen“ gab es dann noch ein großes Durcheinander. Wir mußten dann bei der TSG Münster spielen und verloren 18:22. Im Rückspiel gewann unsere Mannschaft dann 25:23 und Kuhardt war in der einteiligen Regionalliga, die höchste Liga in die der TSV Kuhardt je gespielt hat. Als Spielertrainer wurde Dragi Paunovic verpflichtet.

In der neuen Spielrunde 1998/99 waren weite Reisen angesagt. Mannschaften wie Eschweger TSV, HSV Suhl, SG Werratal und TV Hüttenberg, um nur einige zu nennen waren auch namhafte Gegner. Die Hallenrunde lief auch recht gut an, aber nach und nach merkte die Vereinsführung, daß das Unterfangen „Einteilige Regionalliga“ für Kuhardt und den Verein zu groß, zu umfangreich und vor allen Dingen zu teuer war.

Um in dieser Liga mithalten zu können wäre ein Zehnfacher Etat des unsrigen nötig gewesen. Aber alle, die in dieser Runde die Mannschaft unterstützt haben, die zu Auswärtsspielen mitgefahren sind, haben vieles erlebt, hier möchte man nur die Fahrt nach Werratal, den Schneesturm in Thüringen und dann die Heimreise auf verschneiten Straßen und Autobahnen erwähnen. Es war dann morgens fünf Uhr als man zu Hause ankam.
Die Mannschaft baute auch im Laufe der Runde immer mehr ab. Die Vereinsführung trennte sich von Spielertrainer Paunovic. Am Rundenende wurde der zweitletzte Tabellenplatz erreicht und wir stiegen freiwillig aus der Regionalliga ab. Im Austausch mit der HSG Haßloch-Hochdorf.

In der neuen Runde 1999/2000 spielte nun unsere 1. Männermannschaft in der Oberliga Pfalz. Als neuen Trainer konnte Ingo Fackert gewonnen werden, auch neue bzw. alte Spieler wie Rüdiger Benz, Markus Hellmann und Matthias Hilden verstärkten das Team. Zum Rundenende wurde ein 6. Tabellenplatz erreicht. Unsere 2. Männermannschaft erreichte in der Bezirksliga einen guten 4. Tabellenplatz. Unsere Frauenmannschaft die zwischenzeitlich in der Verbandsliga spielte, konnte durch viele „Mutterschaften“ und viele knappen Ergebnissen die Liga nicht halten, sie spielen wieder in der Bezirksliga.

Aufgrund der Schwierigkeiten das Amt des 1. Vorsitzenden bzw. 2. Vorsitzenden dauerhaft zu besetzen zogen die Verantwortlichen des TSV die Konsequenzen und bildeten zwischenzeitlich eine neue Spitze der Vorstandschaft mit 4 Geschäftsführern (Vereinsführung, Finanzen, Verwaltung und Sportbetrieb) um die Kompetenzen und Aufgaben auf ein breiteres Fundament zu stellen.

Zur Saison 2001/2002 mussten viele Rückschläge in der Oberliga Pfalz hingenommen werden, aufgrund aufkommender Unruhe in der Mannschaft legte Trainer Ingo Fackert sein Amt während der Saison nieder, als Interimstrainer sprang Männerwart Ingo Hellmann ein. Trotz aller Bemühungen musste der Abstieg in die vom Pfälzer Handballverband neu gegründete Pfalzliga hingenommen werden.

Zu Beginn der Runde 2002/2003 präsentierte die Vorstandschaft erstmalig einen Einheimischen und ehemaligen Spieler als neuen Trainer, von der 2. Mannschaft stieg Peter Geiger auf in die 1. Mannschaft und nahm die Spieler Simon Heid, Michael Styner und Jens Pfadt mit in die erste Mannschaft. Den Zuschauern wurde nach Jahren der Legionärstruppen eine fast ausschließliche „echte“ Kuhardter Mannschaft präsentiert, was aufgrund der steigenden Zuschauerzahlen offensichtlich auch gut beim Publikum ankam und die in der Pfalzliga eine gute Runde spielte.
Eine Alternative blieb der neuen Vereinsführung um Geschäftsführer Günter Götz und Abteilungsleiter Ingo Hellmann auch kaum, da sich aus den vorhergehenden Jahren eine große Schuldensumme angesammelt hatte, die den Verein bis an den Rand des Bankrotts getrieben hatte. An der 900-Jahr-Feier der Ortsgemeinde im Jahr 2003 beteiligte sich der TSV mit einem Hof im Stil der 1950-er Jahre mit Beatmusik, Petticoats und Rock´n´Roll-Evergreens.

Den bis zuletzt größten Erfolg der jüngeren TSV-Geschichte erreichte das Team des TSV in der Saison 2003/2004 mit der Meisterschaft in der Pfalzliga vor dem Lokalrivalen TV Ottersheim und dem Aufstieg in die neue Oberliga Rheinhessen-Pfalz-Saar. Umso größer war der Erfolg zu bewerten, da im Team des TSV im Vergleich zum Oberligameisterteam um Wittemund, Schlipf, Fried, Christmann & Co. von 1995/1996 außer Matthias Hilden ausschließlich Kuhardter Spieler standen.

Eine homogene und eingespielte Truppe, die sich auch außerhalb des Spielfeldes gut verstand war ausschlaggebend für den Erfolg. Im Entscheidungsspiel TSV Kuhardt gegen TV Ottersheim vor knapp 800 Zuschauern in der Rheinberghalle behielt der TSV souverän die Oberhand gegen die Bären und gewann mit 32:25, der Weg zu Meisterschaft und Aufstieg war frei.

Die Spielrunde 2004/2005 führte die Mannschaft des TSV Kuhardt wiederum in die Ferne, mit dem Bus oder PKW ging die Reise nach Rheinhessen, das Saarland und die Westpfalz, die kürzeste Anfahrt ging zur 2. Mannschaft der TSG Friesenheim, die längste bis an die Luxemburger Grenze zur MSG Untere Saar (ehemals Merzig). Schnell musste erkannt werden, dass die Teams in der Oberliga RPS wesentlich spielstärker und abwehrstärker als in der Pfalzliga sind. Mittlerweile hatte sich auch das Handballspiel im Vergleich noch zu den 1990er Jahren in athletischer und taktischer Hinsicht um einiges weiterentwickelt, viele Teams übernahmen das Tempohandballspiel, welches mittlerweile Einzug in die höheren Klassen genommen hatte und geprägt ist durch die „Schnelle Mitte“ und schnellem Konter- und Angriffsspiel ohne lange Aufbauphasen.

Nach Abschluss der Saison belegte die 1. Mannschaft den 12. Tabellenplatz mit 19:33-Punkten, aufgrund von wahrscheinlich 4 Abstiegsplätzen musste mit dem Abstieg gerechnet werden. Erst Wochen nach Saisonende konnte aufgrund des Aufstiegs der MSG HF Illtal in die Regionalliga und dem Abmelden einer dritten Mannschaft aus der Regionalliga der sehr glückliche Klassenerhalt verkündet werden.

Seine – neben der herausragenden Jugendarbeit – große soziale Kompetenz stellt der Verein 2005 sogar zweifach unter Beweis mit den Benefizveranstaltungen für Kim Wolf, den Sohn von TSV-Torhüter Christian Wolf im Mai und für Kevin Wejer, Sohn der damaligen Wirtin der Gaststätte der Rheinberghalle, im Dezember. Für Kim Wolf kommen die besten Handballer der vorherigen 20 Jahre mit dem ehemaligen Meistertrainer Richard Schüle zum Spiel gegen das aktuelle TSV-Team, bei Kevin Wejer geben sich Benjamin Auer (damals FSV Mainz 05) und seine Freunde (u.a. Hans-Peter Briegel – 2facher Fußballvizeweltmeister) die Ehre und es kamen jeweils mehrere Tausend Euro für die beiden behinderten Jungen zusammen.

Zur Saison 2005/2006 verstärkte Tristan Stadel (früher TV Ottersheim) die Mannschaft des TSV Kuhardt, trotzdem war klar, dass der TSV wiederum um den Klassenerhalt spielen würde. So startete der TSV auch gleich mit 2 Niederlagen in die Saison, erst bei der MSG HF Untere Saar konnten die ersten beiden Punkte ergattert werden. Trotzdem gestaltete sich die weiter Saison schwierig für den TSV Kuhardt, was in der Rückrunde zur Trennung von Trainer Peter Geiger führte, als Interimstrainer sprang erneut Abteilungsleiter Ingo Hellmann bis zum Saisonende ein.
Zwar kam vom Ligarivalen TV Wörth der Rückraumspieler Jörg Sauer und es konnte mit 19:33 Punkten erneut die gleiche Punktzahl wie in der Runde vorher erreicht werden, doch war am Abstieg diesmal nichts zu rütteln. Der zwischenzeitlich vakante Posten des Jugendwartes konnte im März mit Helmut Latzko neu besetzt werden.

Mit dem neuen Trainer Ralf Schmitt, ehemals Spieler in Kuhardt und gerade noch Oberligameister mit dem TV Hochdorf geworden, startete der TSV als Mitfavorit auf den Titel in die Pfalzligasaison 2006/2007. Die Mannschaft wurde nahezu unverändert zur Vorsaison beibehalten, allerdings um einige junge Talente aus der A-Jugend bzw. 2. Mannschaft ergänzt, mit der „Herbstmeisterschaft“ konnte ein Zwischenerfolg erreicht werden in der mittlerweile spielerisch etwas schwächeren Pfalzliga.
Mit knapp 90 Kindern und Jugendlichen, erfreulicherweise auch einer weiblichen B-Jugend, stellt der TSV Kuhardt eine neue Rekordmarke in der Jugendarbeit des Vereins auf.

Der TSV startete insgesamt mit 2 Aktiven Männermannschaften, 1 weiblichen Jugendmannschaft und 7 männlichen Jugendmannschaften in die Saison. Der TSV errang mit nur 5 Verlustpunkten die Meisterschaft äußerst souverän und stieg somit in die um das Rheinland ergänzte Oberliga RPS, die vierthöchste deutsche Spielklasse auf. Die 2. Mannschaft konnte durch einen Sieg im letzten Spiel gegen Dahn die Bezirksliga halten.

Zur Saison 2007/2008 musste die 1. Mannschaft den Abgang von 5 Routiniers und langjährigen Stammkräften, nämlich Christian Wolf, Ingo Hellmann, André Bruckert, Michael Styner und Jochen Lösch verkraften.

Zur Verstärkung der Mannschaft in der auf 16 Teams gewachsenen Oberliga RPS kamen vom TV Offenbach Thorsten Morio, Jan Graichgauer und Benjamin Knoblauch, zudem rückten aus der A-Jugend Spieler nach. Nach Jahren der Abstinenz konnte der TSV Kuhardt wieder ein Damenteam melden.

Am 16.11.07 verstarb der langjährige Ehrenvorsitzende und Träger der Ehrennadel mit Brillant Albert Götz im Alter von 91 Jahren.

Trotz einiger Schwierigkeiten konnte die 1. Männermannschaft den Klassenerhalt in der Oberliga schaffen. Die Jugendabteilung ist mittlerweile auf über 120 Kinder und Jugendliche angewachsen, aufgrund des Ansturms konnte mit der wC-Jugend auch eine zweite Mädchenmannschaft gemeldet werden.

Mit dem Klassenverbleib konnte die 1. Mannschaft einen nicht erwarteten Erfolg verbuchen, musste zum Abschluß der Saison die Abgänge von Torschützenkönig Jörg Sauer sowie der Offenbacher Spieler hinnehmen.
In der Saison 2008/2009 erwies sich die 1. Mannschaft als nicht konkurrenzfähig in der Oberliga RPS, die Zugänge brachten keinerlei Verstärkung und waren teilweise wie Frank Bauer oder Andre Knebel überhaupt nur wenige Spiele zur Verfügung.
Mit dem Sieg in der Pokalrunde in Ruchheim wurde der einzige Sieg der Spielrunde eingefahren, sonst hagelte es Niederlagen und der Abstieg war schon in der Hinserie sicher. Mit der Torjägerkrone sorgte Andreas Dudenhöffer für einen kleinen Lichtblick im Handball-Dunkel des TSV. Die 1. Mannschaft verabschiedete sich punktlos in Richtung Pfalzliga und Neuaufbau.

Die 2. Mannschaft konnte mit dem Trainerduo Geiger/Bruckert die Verbandsliga halten, die Damen verpassten den erhofften Staffelsieg in der A-Klasse. Glanzlichter aus der Jugendabteilung war der Staffelsieg der D-Jugend in der Pfalzliga sowie der 3. Platz der C-Jugend im Pfalzgascup und deren Vizemeisterschaft in der Oberliga.

Bei der Neuwahl der Vorstandschaft konnte das Führungsteam gehalten werden, neue Finanzwartin wurde Iris Hellmann.

Nach dem Abstieg erfolgte ein Trainerwechsel in der 1. Mannschaft. Mit Lothar Johann trat ein ehemaliger Spieler der 1980er Jahre zum Neuaufbau an. Mit schwankenden Leistungen wurde in der Saison 2009/10 sowie 2010/11 jeweils der 6. Platz in der Pfalzliga erreicht. Das zur Saison 2011/12 anvisierte Ziel einer Platzierung unter den Top 5 konnte – auch aufgrund des Abganges von Toptorjäger Andreas Dudenhöffer zur 2. Mannschaft – zu keiner Zeit erreicht werden.
Aufgrund sehr schwacher Leistungen in der Rückrunde 2012 wurde der erst zum Saisonende geplante Wechsel zum A-Lizenz-Trainer Eyub Erden bereits zum März vorgezogen. In der Pokalrunde spielte die Herren 1 in diesen Jahren keinerlei Rolle. Die 2. Mannschaft konnte ihre bisher beste Saison spielen und war bis zuletzt mit im Rennen um die Meisterschaft in der Verbandsliga.

In der Saison 2012/13 musste Trainer Eyub Erden fast ausschließlich auf die starke A-Jugend des TSV bauen, welche Pfalzligameister wurde. Spieler wie Lars Spielmann, Phillip Latzko, Pascal Rieder, Jan Hellmann, Axel Risser oder Arthur Heimbrecht wurden bereits feste Stützen der 1. Mannschaft.

Zur Mitte der Saison kam Tobias Scholtes aus Oftersheim zum Team. Aufgrund der Doppelbelastung der jungen Spieler gingen einige Partien knapp zu Ungunsten des TSV Kuhardt aus, auch wenn Attila Kuttun im Tor eine Bank war, so sprang letztlich nur knapp der Klassenerhalt (8. Platz) heraus.

Die 2. Mannschaft wurde Opfer eines verschärften Abstiegs aufgrund der Zusammenlegung der beiden Verbandsligen zu Einer und muss anschließend eine Klasse tiefer antreten.

Die Jugendabteilung mit ihrem Jugendorgateam unter Leitung von Michael Häußel landete mit Ihrem Schulprojekt einen Volltreffer und wurde mit dem 2. Platz der Aktion „Sterne des Sports“ geehrt. Vereinsgeschäftsführer Günter Götz stellte sich bereits zum 7. Mal zur Wahl als „TSV-Kapitän“ und wurde einstimmig für weitere 2 Jahre gewählt.

Zur Saison 2013/14 steckte sich die 1.Mannschaft mit dem Wunsch nach Meisterschaft und Aufstieg sehr hohe Ziele. Nach guter Vorbereitung verlief die Spielrunde jedoch alles andere als befriedigend.
Stammtorhüter Attila Kuttun stieg aus persönlichen Gründen in der Vorrunde aus, mehrere Spieler nahmen sich private Auszeiten, sodass nach guten Spielen auch unterirdische Auftritte zu verzeichnen waren. Noch während der Vorrunde warf Trainer Eyub Erden das Handtuch.

Als neuer Trainer konnte Christian Job, Sohn von Trainerlegende Wilfried Job verpflichtet werden und brachte neuen Schwung mit. Mit dem 9. Tabellenplatz wurde der Abstieg nur knapp vermieden werden. Die 2.Mannschaft erreichte den 2. Platz in der A-Klasse.

Zur Saisonvorbereitung 2014/15 zeigte die 1. Mannschaft unter Trainer Christian Job mit Neuzugängen wie Maximilian Hauck, Arik Weber, Björn Beck, Simon Kuntz und Markus Kiese sowie Jugendspieler Lucas Jenne gute Leistungen, was auf eine gute Runde hoffen ließ.

Leider konnte das TSV-Team die Erwartungen zu keiner Zeit erfüllen, auch Verletzungspech und mangelnder Trainingseinsatz führten dazu, dass man wieder gegen den Abstieg spielen musste und mit dem 10. Tabellenplatz abschloss.

Kurz vor Saisonende erreichte Trainer Job der Ruf nach einem Engagement in der 3. Liga in Nußloch und er signalisierte dem TSV sein Ausscheiden. Neuer Trainer wird Sandor Tenke, 20 Jahre nach seinem Abschied aus Kuhardt.
Die 2. Mannschaft unter Führung von Ingo Hellmann konnte nach einem personellen Umbruch einen sehr guten 3. Tabellenplatz in der A-Klasse erreichen. In der TSV-Jugend war die D-Jugend als Staffelsieger das erfolgreichste Team.

Große Schwierigkeiten bereitete die Neubildung der TSV-Vorstandschaft nachdem Günter Götz nach 14 Jahren seinen Abschied als Vereinsgeschäftsführer verkündet hatte. Erst nach Durchführung einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung konnte eine neue Vorstandschaft unter Führung von Ingo Hellmann installiert werden.

Aufgrund schwacher Geburtenjahrgänge und mangelnder Spielerzahl im Jugendbereich wurde ab der Saison 2016/2017 ein Bündnis mit der Spielgemeinschaft Ottersheim/Bellheim/Zeiskam gebildet. Zur Saison 2017/2018 wurde diese Spielgemeinschaft auf den kompletten Handballbetrieb erweitert, die Südpfalz-Tiger wurden geboren.

Aufgrund der neuen Spielgemeinschaft kann der TSV Kuhardt 1920 e. V. nunmehr allen männlichen und weiblichen Handballer*innen – egal ob klein oder groß – ein passendes Angebot unterbreiten. Mehrere Sporthallen stehen für den Trainingsbetrieb zur Verfügung.

Neben dem Handballsport bietet der TSV mit dem immer stärker aufkommenden Freizeitsport auch Angebote wie Aroha, Badminton, Beachvolleyball, Hobbykicken, Kampfsport, Yoga, uvm. an. Die Tennisabteilung unterhält 4 gepflegte Tennisplätze und ein offenes Spiel- und Trainingsangebot.

Im Jahr 2020 – 100 Jahre nach seiner Gründung – ist der TSV Kuhardt 1920 e. V. mit Abstand der größte Verein in Kuhardt. Durch die Südpfalz-Tiger ist der TSV eine der ersten Adressen im Handball und überregional bekannt und erfolgreich. Mit einer quicklebendigen Führung, solider Finanzierung, mit engagierten Helfern und motivierten Sportlern – egal ob Jungtiger, Tennis-Crack oder Yoga-Fee – steht der Hundertjährige mitten im Leben und kann hoffnungsvoll dem Beginn des 2. Jahrhunderts entgegensehen.

Das Jahr 2020 stand völlig im Zeichen der Corona-Pandemie. Im Frühjahr musste die Handballsaison wegen der ersten Welle der Pandemie abgebrochen werden. Während über den Sommer wieder einige Aktivitäten im Bereich Tennis, Freizeitsport und Handball möglich waren, so fand dies im Herbst wegen der 2. Welle und im Winterhalbjahr 2020/21 wieder ein jähes Ende und eine große Leidenszeit für alle aktiven Sportler, Jugendliche und Kinder begann.

Monatelang war wegen „Lockdown“ und „Bundesnotbremse“ nicht an Vereinssport zu denken. Immerhin konnte dank dem Einsatzwillen und dem Einfallsreichtum der Vereinsspitze das Vereinsjubiläum mit Jubiläumsausstellung, Generalversammlung und Crosslauf durchgeführt werden. Trotzdem fand das Jahr 2020 als das bisher schwierigste in Friedenszeiten sein unrühmliches Ende.

Bei der Generalversammlung im Jahr 2021 beschließt der TSV eine neue Vereinsstruktur. Die ehemalige Abteilung Gymnastik wird in die neu gegründete Abteilung Freizeitsport integriert. Erster Abteilungsleiter wird Kevin Wiegele. Der Verein bietet zu diesem Zeitpunkt mehr als 15 verschiedene Sportangebote an und hat sich damit neben dem Handball ein zweites Standbein aufgebaut. Seit langem kann der Verein trotz weiter wütender Pandemie wieder steigende Mitgliederzahlen vorweisen.

In der Saison 2021/22 konnte dann wieder eine Handballsaison stattfinden, wenn auch mit Einlasskontrolle (Impfstatus – negative Testung). Die erste Mannschaft der Südpfalz Tiger schaffte unter Leitung von Christian Job die Meisterschaft in der Pfalzliga und den Aufstieg in die Oberliga RPS. Dort konnte sie sich in der Saison 2022/23 direkt im Mittelfeld etablieren.

Im Jahr 2022 starteten auch die Arbeiten zur Renovierung des Clubhauses, welches zur Nutzung durch den TSV und als Jugendtreff vorgesehen ist. Hierfür plante der TSV eine hohe fünfstellige Summe als Investition ein.